Integrales Christentum – M. Küstenmacher
eine Zusammenfassung in Zitaten

Wir sind geistbegabte Materie in Körperformen

Die Kinder lehren uns also die erste Sprache Gottes zu verstehen:
Berührung und Berührtwerden.
Berührung stellt die ursprünglichste Form der Heilung dar.
Liebevolle Zuwendung durch achtsames Berühren und Halten stärkt und aktiviert die Selbstheilungskräfte.
Der Körper bleibt unser Leben lang das entscheidende Medium im schöpferischen Tanz aller unserer Erfahrungen, mit uns selbst, mit anderen, mit der Welt, mit Gott.

den Geist für rationale und transrationale Erkenntnisebenen öffnen.
Das Wunder, das Jesus selbst war: Ein Mensch, in dem die Trennung zwischen Gott und Mensch aufgehoben ist.

Mutige Menschen und kleine Kinder träumen nicht von Wiederholungen, sondern von Veränderung. Wer das gut integriert hat, wird sein Wachstum mutig angehen können.

Jedes Gottesbild darf verschwinden, wenn Gott kommt!

Gefühle benennen für die Selbstregulierung.

Sich für die progressive Inkarnation Gottes öffnen.

Tragischerweise sperren ausgerechnet die Frommen, die es geschafft haben alle vorherigen Entwicklungsstufen zu integrieren, in ihrer fundamentalistischen Spielart Gott in einen Käfig ein, aus dem er nicht mehr entkommen kann.

Kirchenaustritt aus Leiden am Stillstand der Kirche.

Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, ein Gesetz zu erlassen, ist es unbedingt notwendig, ein Gesetz nicht zu erlassen.

Was könnte sich verändern, wenn du der nobelsten Seite deines Charakters folgen würdest?

Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott. (Werner Heisenberg)

Die Bibel ist nicht fehlerfrei. Man muss sie kritisch in ihrem historischen Zusammenhang lesen und darf sie nicht wörtlich missverstehen.

Erst 1965 erkannte die Katholische Kirche im 2.Vatikanischen Konzil die Gewissens und Religionsfreiheit als Menschenrecht an, 17 Jahre nach der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UN-Generalversammlung 1948.

Zweifel sind schöpferische Impulse des Geistes.
Der kreative Zweifel ist schöpferisch und inspirierend, läuft uns neugierig voraus ins Unbekannte und bereitet uns vor auf Unerhörtes. Ein Geschenk aus der Zukunft Gottes.

Beginnen wir mit dem Anfang der Heiligen Schrift, der Erschaffung der Welt. Zum einen stehen da kurz hintereinander zwei voneinander abweichende Schöpfungsgeschichten. Zum anderen kann kein Mensch dabei gewesen sein, als es losging, die Menschen kamen
laut Bibel erst am sechsten Tag dazu. Das ist keine Schizophrenie, sondern ein Paradox, ein markanter Auftakt der Heiligen Schrift. Er sagt uns, dass ist beim Bibellesen um eine Bewusstseinshaltung geht, die uns hinter die Gegensätze ziehen will.

Es ist völlig widersinnig andere vom Abendmahl auszuschließen, statt mit ihnen gemeinsam die Vereinigung der Gegensätze Gottes zu feiern.

Gott ist das unverständliche sein.

Strebt danach, mehr zu sein als ihr selbst, damit ihr wenig verliert, wenn ihr euch verliert.

Eine kosmische Theologie weiß also, das man jede Religion als eine Reisegesellschaft mit ständig wechselnder Besetzung verstehen muss.

Werdet Vorübergehende!

Wir selbst sind weniger Gottes Kreaturen, wir sind eher von Gott ermöglichte Kreativität.
Der namenlose, unfassbare Urgrund des Seins, der lebendige Gott, hat der Menschheit die Möglichkeit eröffnet, sich zu entwickeln.

Sei wie Jesus ein inspirierender Grenzüberschreiter

Wenn sein Herz über etwas urteilen wollte, sprach er selbst zu sich: Tu das nicht! und so kam sein Denken zur Ruhe.

Die Vorstellung vom Teufel, wie sie sich unter uns ausgebildet hat, ist so haltungslos, dass man eine Überzeugung von ihrer Wahrheit niemanden zumuten kann.

Die darauf aufbauende Deutung des Kreuzestodes Jesu als gottgewolltes Opfer zu unserer Erlösung und Wiedergutmachung der Sünden der Welt ist ein archaisches Konzept, das aufgegeben werden muss.

Sünde ist Verzweiflung.
Das ist die Sünde, die den Glaubenden zutiefst bedroht. Nicht das Böse, das er tut, sondern das Gute, das er unterlässt, nicht seine Untaten, sondern seine Versäumnisse klagen ihn an.

Das der Mensch böse ist, wurde uns nur dualistischen frommen System eingeredet.
Wir sehen das Böse in dysfunktionalen Strukturen wirken.
Wer das Böse in sich annehmen, erleiden und damit integrieren und transformieren kann, entkommt paradoxerweise der Welt der Gegensätze und erreicht so den „bewussten Himmel“

Liebe will verbinden, sie strebt danach, immer mehr zu teilen und dabei Beziehung, Zusammenhalt und Verbundenheit zu erzeugen.
Das Böse boykottiert diese Liebe, das ist extreme Gottlosigkeit im Namen Gottes, dem schöpferischen Urgrund des Lebens. Wir brauchen einen universal vermittelbaren Weltethos, das allen Menschen auf allen Stufen hilft, das trennende Böse zu reduzieren.

Man behält die eigenen negativen Kräfte bei sich und transformiert sie mit Hilfe von Schattenarbeit selbst.

Sünde ist Gott, den absoluten GEIST oder letzten Urgrund als getrennt von uns zu betrachten und ihn deswegen außerhalb von uns zu suchen.

Die Liebe ist an jedem Ort der Welt zu Hause, wenn man sie lässt.

Der kosmische Christus wird als Gottes Gegenwart und Gottes Liebe nicht nur im eigenen Körper und eigenen Geist wahrgenommen, sondern in jedem anderen Menschen: „Ich sehe Gott in dir“

Neues Bewusstsein, ein neues Gottesbild und neue Lebensformen bedingen einander.

Die abwartenden Skeptiker muss man gewinnen, die Reaktionäre kann man für einen Entwicklungsschub nicht gewinnen.

Ihr Christen habt in eurer Obhut ein Dokument mit genug Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf zu stellen, dieser kriegszerrissen Welt Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit so um, als ob es bloß ein Stück guter Literatur ist, sonst weiter nichts. (Mahatma Ghandi)

Die Bibel verweist positiv auf die Kundschafter und Migranten wie Mose, die sich mit unglaublicher Energie Neuem zuwenden, aus altem Denken und engen Strukturen ausbrechen, ins Unbekannte vordringen und das Abenteuer eines spirituellen Lebens auch wirklich wagen.

Die Indianer Amerikas lehrten, dass man in sich Platz machen muss für die Unermesslichkeit des Universums.

Wie das göttliche die ganze Welt erfüllt, so erfüllt die Seele den ganzen Körper. Wie das Göttliche im Verborgnen wohnt, so wohnt die Seele im Verborgenen.
Das Göttliche gründet das All in sich selbst und hält es umschlossen.
Gott ist die Entfaltung von allem.
Wir wissen heute das wir mit allem im Universum, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren verwandt sind.

Wenn ich über die Felder streife, werde ich ab und zu von einem ganz eigenen Gefühl überwältigt, das alles, was ich sehe, die Bedeutung hat, wenn ich sie nur verstehen könnte.

Aber du bist nicht am Ende der Welt, sondern in mir.

Tanke so viel emotionale Liebesenergie wie nur möglich.

Darum ist dieses dein Leben, das du lebst, auch nicht ein Stück nur des Weltgeschehens, sondern in einem bestimmten Sinn das Ganze.

Was wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts dringend brauchen, ist das weiteste Herz mit dem höchsten Denken zu vereinen, die unendliche Liebe das unendliche Wissen.

Man lernt, immer mehr zu spüren, ob der Weg, für den man sich entschieden hat, konstant heilig bleibt.

Der Schwerpunkt der Persönlichkeit liegt immer da, wo dein Handeln ist.

Immer wenn Jesus über die Armen spricht, geht es ihm schlicht um die Personen; aber wenn er über die Reichen redet, meint er einfach alle, die ihre Persönlichkeit nicht zur Entfaltung gebracht haben. (Oscar Wilde)

Theologie ist immer dann vorne, wenn sie es schafft, die Lehrinhalte mit den Lebenswirklichkeiten und Lebensfragen einer Epoche zusammenzubringen.

Alle die, die sich für die Weiterentwicklung einsetzten, sie halten mit ihren Publikationen den Geist der aufgeklärten Vernunft und die Freiheit des Christentums wach.

Ist das Ende der Kirche nur die logische Konsequenz der Botschaft Jesu?

in einer frommen dogmatischen Kirche, gleich welcher Konfession, haben immer ein paar alte Männer das Sagen.
Die Kirche hat sich beständig zu reformieren.
Die Krise des Glaubens resultiert aus Gründen, welche die Kirche mit ihrer eigenen Dogmatik geschaffen hat.

So darf Kirche ausschauen: Sinn für Symbole und Rituale, Unerschrockenheit und Veränderungslust, Würde und Tiefe des Heiligen, Freiheit und Selbstverantwortung, Sorge für das Wohlergehen aller.

Wenn du nicht bei dem sein kannst, den du liebst, dann liebe den, der bei dir ist.