Es gibt verschiedene Möglichkeiten von achtsamer Kommunikation miteinander. Council, Gewaltfreie Kommunikation und Konsensverfahren sind drei davon.
Konsensverfahren
Konsens = einvernehmliche oder auch einmütige Entscheidung, d.h.
Entscheidungsverfahren, an dessen Ende eine Lösung steht, die alle Beteiligten mittragen können, ohne dass Einzelne faule Zugeständnisse machen müssen
auch unterschiedliche Meinungen können zu einer Entscheidung zusammengebracht werden, ohne Unterschiede und Einzelne zu übergehen
Konsens bedeutet nicht Kompromiss (bei dem Abstriche von der eigenen Meinung nötig sind, um sich in der Mitte zu treffen), sondern Lösung, die alle Argumente integriert
ein Konsens ist nur möglich, wenn alle Beteiligten gemeinsam nach der besten Lösung suchen; das bedeutet auch, dass alle sich einbringen dürfen und müssen
Umdenken nötig, dass es doch möglich ist, unterschiedliche Standpunkte zusammenzubringen
Der Konsens unterscheidet sich von Mehrheitsentscheidungen dadurch, dass es nicht um Konkurrenz von Meinungen, Sichtweisen und Bedürfnissen geht. Beim Mehrheitsprinzip geht die Minderheit unter, weil nur die Option gewählt und umgesetzt wird, die die Mehrheit der Stimmen erhält. So finden bestimmte Aspekte, die von der Minderheit eingebracht werden, keine oder kaum Beachtung. Das führt dazu, dass jede Streitpartei nur darauf aus ist, ihre Meinung durchzusetzen und die andere Seite zu bekämpfen, anstatt die Argumente und Gründe der anderen ernst zu nehmen und eventuell den Lösungsvorschlag zu überdenken und gemeinsam zu überarbeiten. Demzufolge löst eine Mehrheitsentscheidung das Problem selten wirklich, sondern lässt weiterhin Unmut und Unzufriedenheit schwehlen.
Um zu einem Konsens zu kommen, gibt es verschiedene Schritte
- Worum geht es? Was ist das Problem?
Wofür brauchen wir eine Lösung? Was ist das Ziel?
- unterschiedliche Positionen und Perspektiven (Interessen, Wünsche und Bedürfnisse) von allen zusammentragen und offen legen – ohne Wertung und Vorstrukturierung
- Verständnis für die unterschiedlichen Positionen erarbeiten, d.h. worum geht es den anderen? Was sind deren Gründe für ihre Position?
- Sammeln von möglichen Lösungen (Brainstorming) und Diskussion der Lösungsvorschläge, ob sie die unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse mit einschließen
- durch Auswählen, Priorisieren, Kombinieren etc. Lösungsvorschläge weiter reduzieren bis Konsensvorschlag übrig bleibt
Sobald ein konsensverdächtiger Lösungsvorschlag erarbeitet wurde, wird dieser nach den so genannten Konsensstufen bewertet, d.h. es gibt verschiedene Formen der Zustimmung und Ablehnung.
Es hat 5 verschiedene Möglichkeiten Ja zu sagen und nur eine für Nein. Wenn ich mich für das Nein, das Veto entscheiden sollten, bin ich im Gegenzug verpflichtet einen neuen Vorschlag auszuarbeiten, vorzuschlagen.